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Herrentour 2015
Einmal Kopenhagen hin und zurück!
Diese Herrentour stand nicht unter dem Motto "Der Weg ist das Ziel", sondern das "Ziel ist das Ziel". Und das Ziel lag in Kopenhagen und musste in zwei Tagen erreicht werden, da ein Crewmitglied noch eine beruflich bedingte eintägige Flugreise gewonnen hatte. Somit fing der Törn schon Tage vorher mit der Beobachtung der Wettervorhersagen an. Grinsen und hängende Mundwinkel wechselten sich mit permanent ändernden Prognosen ab.
Am Donnerstag den 23.04. sahen die Vorhersagen verhältnismäßig gut aus, so dass nach allen erledigten Einkäufen wir am Freitag in Richtung Kopenhagen starteten. Wasser bunkern, Schnittchen machen, Tee und Kaffee kochen und gegen 17 Uhr verließen wir Kiel.
Bei 2 Bft war an segeln nicht zu denken und unter Motor passierten wir um 22 Uhr die Fehmarnsundbrücke. Ich teilte eine Zweierwache ab 23 Uhr im Zweistundenintervall ein und bereitete noch einen Mittelwächter in Form einer Gulaschsuppe zu. Danach ging es in die Koje. Gegen 1.30 Uhr weckte mich die Wache, da es auf dem Schifffahrtsweg im Fehmahrnbelt zu ging wie auf der Autobahn. Mit Funktionsunterwäsche, Handschuhen und Mütze versehen übernahmen wir die zweite Wache und mittels einer kleinen Kurskorrektur passierten wir entspannt den Schifffahrtsweg.
Kurz vor Gedser frischte der Wind auf und wir setzten die Segel. Mit 7 Knoten machten wir gute Fahrt und hatten hinter dem Gedser Landrev raumen Wind. Um 4 Uhr war es so weit für die Wachablösung, die uns dann bis 7 Uhr schliefen ließ. Ca. 10 SM vor Klintholm schlief der Wind ein und feiner Landregen verzückte uns den Morgen...
Die letzten 50 Sm verliefen ohne Vorkommnisse und gegen 14 Uhr liefen wir in Kopenhagen Magretheholm ein. In 21 Stunden nonstop lagen 142 SM hinter uns und wir genossen unseren ersten Anbinder. Später verzückte uns der Skipper mit Rumsteak, Kartoffeln, Champignons und Zwiebeln den zweiten Abend. Kurz vor dem letzten Absacker ertönte vom gegenüberliegenden Kraftwerk eine ohrenbetäubende Alarmsirene und das erste Überdruckventil pfiff ab.
Sattdampfschwaden umnebelten den Hafen und wir erwarteten jederzeit den ersten Einschlag einer Turbinenschaufel im Deck. Nach einer Stunde war das Spektakel endlich zu Ende, die Turbine abgeschaltet und wir wechselten wieder von der Zeichensprache zur konventionellen Kommunikationsmethode. Nun ging es endlich ins Bett und der erste zehnstündige Schlummifix war anberaumt.
Da die Einkaufsmöglichkeiten zwei Kilometer entfernt vom Hafen lagen gab es zum Frühstück keine Brötchen und gegen 10 Uhr machten wir uns auf den Weg um Kopenhagen zu erkunden. Erste Versorgungsmöglichkeiten wurden sondiert und alle Zutaten für das Nachmittagsgrillen gekauft. Aufgrund der niedrigen Temperaturen zogen wir einen Saunabesuch im Zentrum von Kopenhagen in Betracht.
Der Plan wurde jedoch unter zeitlichen Gesichtspunkten verworfen, da wir noch angrillen wollten, bevor unser Reisejunkie seinen Flug nach Düsseldorf antreten musste. Bei Nieselregen fanden wir beim lokalen Segelclub eine überdachte Grillecke und verabschiedeten nach dem Verzehr des ersten halben Grillpaketes unseren Reisejunkie.
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